Kommunen

Die kommunale Ebene ist die, auf der alltägliches Leben gestaltet wird und Zusammenleben gelingt oder auch nicht. Die Kommunen sind die Orte der Vereine, der gesellschaftlichen Organisation. Sie sind Orte der gesellschaftlichen Selbstorganisationen. Sie gewinnen in den letzten Jahren (wieder) an Bedeutung, wenn es um die gezielte Engagementförderung geht.

In einem weiteren Verständnis handelt es sich bei der Kommune schlicht um den geographisch begrenzten Raum, an dem sich vielfältige zwischenmenschliche Beziehungen zu einer lebensweltlichen Einheit bündeln. In einem engeren Sinne handelt es sich um die kleinste politisch-administrative Einheit, etwa im Unterschied zu Bund und Ländern.

Das zze begreift den Trend zur kommunalen Ebene weniger als Rückbesinnung auf Bewährtes. Sondern vielmehr als sozialwissenschaftlich fundierten und sozialpolitisch begründeten Versuch der Gestaltung lokaler Lebenswelten. Neben der „Dienstleistungskommune“, die Bürger/innen als Kunden bedienen möchte und ihre Verwaltungsabläufe demgemäß unter Effizienzgesichtspunkten umgestaltet, hat sich die „Bürgerkommune“ zu einem wichtigen Konzept entwickelt.

Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, denen sich viele Städte, Gemeinden und Landkreise ausgesetzt sehen, streben sie häufig eine neue Qualität der Einbeziehung von Bürger/innen als Koproduzenten öffentlicher Wohlfahrt an. Die Bürgerkommune zeichnet sich durch ein vielfältiges bürgerschaftliches Engagement im Sinne von Mitwirkung und Mitentscheidung aus. So entwickeln sich Netzwerke aus Staat (Bürgermeister/innen, Rat, Verwaltung), Drittem Sektor (Vereine, Verbände, Initiativen), Wirtschaft (Unternehmen) und Engagierten, die mit Blick auf lokale Verhältnisse demokratische Beteiligungsprozesse fördern und zur Steigerung des Gemeinwohls beitragen.

Für das zze sind Kommunen in unterschiedlichen Bezugsfeldern relevante Partner. Sie sind sowohl Auftraggeber für Zukunftswerkstätten, Begehungen und Marktplatzmethoden als auch die Zielebene von Programmen, die das zze koordiniert – etwa "Aktiv im Alter" und "Freiwilligendienste aller Generationen" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Beispiele aus unserem Leistungsspektrum

  • Evaluation des Programms "Aktiv im Alter"
  • Forschungsprojekt "Quality Ageing in an Urban Environment" (Q-Ageing)
  • Kommunalentwicklung durch die Durchführung von Zukunftswerkstätten in Merdingen und Schwäbisch Gmünd

Literatur

Klie, Thomas/ Mc Govern, Karsten (2010): Planung, Steuerung und Finanzierung kommunaler Politik für das Leben im Alter. In: Bischof, Christine/ Weigl, Barbara (Hg.). Handbuch innovative Kommunalpolitik für ältere Menschen, Berlin, S. 37-55.

Marzluff, Silke/ Klie, Thomas (2010): Ältere Menschen in Kommunen - Förderung von Beteiligung und Engagement durch das Programm Aktiv im Alter. In: informationsdienst altersfragen, Heft 02/2010, S. 19-23.

Klie, Thomas/ Krank, Susanne (2009): Bürger für Bürger - Bürgerschaftliches Engagement und die kommunale Altensozialpolitik. In: Bertelsmann Stiftung (Hg.). Initiieren - Planen - Umsetzen. Handbuch kommunale Altenpolitik. Gütersloh, S. 247-256.

 

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